Neurochirurgie
Als anerkanntes Subspezialgebiet der Anästhesiologie schließt es die anästhesiologische Versorgung von Patienten mit Eingriffen am Gehirn, Rückenmark und Wirbelsäule ein und verlangt umfassende spezielle Kenntnisse von Physiologie und Pathologie des zentralen Nervensystems mit der Besonderheit, dass sich Operateur und Anästhesist dass selbe Zielorgan teilen. An unserer Klinik werden jährlich ca. 1500 Patienten jeder Altersgruppe vom unreifen Frühgeborenen bis in das hohe Alter hinein in der Neurochirurgie anästhesiologisch versorgt. Das Behandlungsspektrum umfasst Eingriffe zur Entfernung von Gehirn- und Rückenmarkstumoren, Gefäßmissbildungen und komplexe Eingriffe an der Wirbelsäule sowie die Versorgung von Patienten nach Schädel-Hirn- und Wirbelsäulenverletzungen. Der demografische Wandel mit einer Zunahme geriatrischer Patienten und ihren altersbedingten Begleiterkrankungen, die ständige Weiterentwicklung neuer Operationsmethoden sowie spezielle Lagerungstechniken erfordern eine große Flexibilität der anästhesiologischen Versorgung. Neben allen gängigen Überwachungsverfahren gehört das neurophysiologische Monitoring zum Standard und wird in enger Kooperation mit den neurochirurgischen Kollegen durchgeführt.
Bei Eingriffen im Bereich der hinteren Schädelgrube in sitzender Position gehören präkordialer Doppler und mittlerweile die transösophageale Echokardiographie (TEE) zur Detektion von Luftembolien zum Standard.
In einem Spezialbereich der Neurochirurgie, der "Funktionellen Stereotaxie", werden Patienten mit Bewegungsstörungen bei neurodegenerativen Erkrankungen, wie Morbus Parkinson oder Dystonien anästhesiologisch betreut. Die lange Eingriffsdauer setzt eine große Kooperationsbereitschaft der Patienten voraus. Es ist eine intensive individuelle Betreuung der Patienten erforderlich, da bei einer tiefen Hirnstimulation (THS) die Sonden am wachen Patienten unter Lokalanästhesie in Kombination mit einer milden Analgosedierung in die Zielregion eingebracht werden.